Unternehmertum
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Foto: R+H
In den nächsten Jahren stehen in der Region viele Unternehmen vor der Nachfolgefrage. Der Grund: Viele heutige
Unternehmer sind vor einemVierteljahrhundert in die Selbständigkeit aufgebrochen, als sie selbst „in den besten
Jahren“ waren. Heute nähern sie sich dem Rentenalter oder sind bereits mitten drin. Oftmals besteht in der eigenen
Familie wenig Neigung, das Unternehmen fortzuführen. Der Chemnitzer Unternehmer Hans Ulrich Richter hat
sich für eine ganz eigene Lösung entschieden, um sein Lebenswerk zu erhalten. Er hat seine Unternehmensanteile
in eine Stiftung überführt. Im WIRTSCHAFTSSPIEGEL erklärt er das Verfahren und die Wirkung auf seine
Mitarbeiter.
Unternehmensnachfolge: Hans
Ulrich Richter bevorzugt Stiftung
Das Unternehmen „richter & heß“ wur-
de am 1. Juli 1990 durch Hans Ulrich
Richter und Siegfried Heß unter Mitwir-
kung von Frau Elke Vockerodt gegrün-
det. Nachdem Siegfried Heß 2007 aus
dem Unternehmen ausschied, wurden
Elke Vockerodt und der 1991 in das
Unternehmen eingetretene Andreas
Neidhardt im Jahr 1995 Mitgesellschaf-
ter mit einem Anteil von je 10 Prozent.
Firmengründer Hans Ulrich Richter ver-
fügt über 80 Prozent der Gesellschafter-
anteile.
Hans Ulrich Richters Form der Unter-
nehmenssicherung: „Da an der positiven
in ihrer jeweiligen beruflichen Tätigkeit
und ihrer persönlichen Berufserfahrung
das erforderliche Wissen repräsentieren.
Die Tätigkeitsinhalte, Rechte und Pflich-
ten dieser Stiftung sind in der Stiftungs-
satzung fixiert, beispielsweise kann der
Stiftungsrat die Geschäftsführung beru-
fen bzw. auch abberufen.
Die Stiftungsgründung wurde von der
Belegschaft positiv aufgenommen, da
für sie sichtbar wurde, dass eine Ver-
äußerung des Unternehmens an un-
bekannte Dritte ausgeschlossen ist.“
(hur)
Entwicklung des Unternehmens die überwiegende
Anzahl der Mitarbeiter Anteil hatte und eine innerfa-
miliäre Nachfolge nicht erfolgen konnte, habe ich zur
Zukunftssicherung des Unternehmens und zum Schutz
der Mitarbeiter beschlossen, meine kompletten Gesell-
schafteranteile in eine Stiftung, die „Hans-Ulrich-Rich-
ter-Stiftung“, einzubringen.
Mit der umfassenden Unterstützung durch Price
WaterHouseCoopers (PWC) AG Standort Leipzig wurde
dieser Entschluss im Dezember 2014 umgesetzt und
damit eine Veräußerung des Unternehmens durch Er-
ben ausgeschlossen.
Inzwischen sind drei dem Stifter und Unternehmen
nahestehende Personen als Stiftungsrat designiert, die
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Der Chemnitzer Unternehmer Hans Ulrich Richter hat seine Firmenanteile an eine Stiftung übertragen.
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