Unternehmertum
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Mut
Unternehmer brauchen Mut vom ersten
Tag der Selbständigkeit an, denn Selb-
ständigkeit bedeutet, Ideen auf eigenes
Risiko in die Tat umzusetzen – ohne
Netz und doppelten Boden. Schon der
erste Schritt in die Selbständigkeit er-
fordert Mut und Durchsetzungskraft ge-
gen viele Widerstände. Vor allem aber
brauchen Unternehmer den Mut, sich
selbst und ihren Prinzipien treu zu blei-
ben, sich abzugrenzen und eigene Wege
zu gehen. Sich positionieren, hartnäckig
und konsequent zu bleiben, auch wenn
andere ein Scheitern vorhersagen und
sich dies vielleicht im Verborgenen so-
gar wünschen. Nur wer konsequent und
mutig seinen eigenen Visionen und
Zielen folgt, mit Pioniergeist das eigene
Geschäft gestaltet, wird am Ende auch
erfolgreich sein.
Entscheidungsfreude
„Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein.
Was darüber ist, das ist vom Übel“, weiß
schon die Bibel. So klar und eindeutig
sollten sich auch Unternehmer verhal-
ten. Wer sich für etwas entscheidet, der
sollte diese Entscheidung auch durch-
ziehen. Wer sich gegen etwas entschei-
det, darf nachher nicht hadern. Ent-
scheidungen treffen bedeutet Klarheit
gewinnen, ohne Wenn und Aber. Dieses
„Ein-Mann-ein-Wort-Prinzip“, das selbst-
verständlich auch für Unternehmerin-
nen gilt, macht gegenüber Mitarbeitern,
Kunden und Partnern verlässlich, sorgt
für Transparenz und Glaubwürdigkeit.
Und es macht das eigene Unterneh-
merleben leichter, denn die Summe der
Entscheidungen führt letztlich in eine
Richtung und bringt Schritt für Schritt
den Unternehmer seinen Zielen näher.
Deswegen ist auch schnelles Entschei-
den wichtig: Aufschieben bringt Un-
sicherheit und Unklarheit.
Kreativität
Es gibt immer einen Weg, sagt der
Volksmund. Für erfolgreiche Unterneh-
mer gilt das umso mehr. Wenn der di-
rekte Weg nicht funktioniert, dann müs-
wieder Konjunktur. Verbraucher, aber
auch B-to-B-Kunden schauen genauer
hin. Erfolgreiche Unternehmer haben ei-
nen transparenten Wertekanon, eine Art
Ehrenkodex, den sie nicht nur ins
Schaufenster hängen, sondern auch ver-
lässlich leben. Oft kommt es im Ge-
schäftsleben nicht so sehr darauf an,
wie gut die eigentliche Leistung ist, son-
dern vielmehr darauf, wie mit etwaigen
Mängeln umgegangen wird, ob Prozes-
se auf die Kunden ausgerichtet sind
oder nur dem Ertrag des Anbieters die-
nen oder ob, wenn etwas schiefgeht,
rechtliche Gesichtspunkte mehr zählen
als die Lösung des Problems für den
Kunden. Anstand zahlt sich aus. Mal
Fünfe gerade sein lassen und Kulanz
zeigen, ist in einer so komplexen und
automatisierten Welt wie der unseren
etwas Besonderes, was Kunden zu
schätzen wissen. Mit Anstand lässt sich
Geld verdienen. Gelebter Anstand ist ein
Marketingtool, das oft mehr wirkt als
Broschüren und Werbeversprechen.
„Es ist die Kombination dieser fünf
Tugenden und Haltungen, die Unterneh-
mer erfolgreich machen“, erklärt Jens
Wörmann. Eine allein reiche oft nicht
aus. Die Dosierung im Einzelfall sei ent-
scheidend, genauso die Konsequenz in
der Umsetzung, die am Ende über das
Image der Unternehmerpersönlichkeit
entscheide – in der Öffentlichkeit, aber
vor allem im eigenen geschäftlichen
Umfeld.„Wer sich die großen Unterneh-
menspioniere der Geschichte und der
Gegenwart anschaut, wird feststellen,
dass sie alle viel von diesen Tugenden
besitzen. Geld verdienen, erfolgreich
sein, anerkannt sein, das alles ist am
Ende eine Frage des Charakters“, so
Wörmann abschließend. Es lohne sich
und zahle sich aus, als Unternehmer zu-
erst in die eigene Persönlichkeit zu in-
vestieren und erst später in fachliche
und managementrelevante Themen-
komplexe. Berufliche Weiterbildung oh-
ne Persönlichkeitsentwicklung verfehle
meist ihr Ziel. (em/tl)
sen eben Umwege genommen werden.
Entscheidend ist das Ergebnis. Heraus-
forderungen, die nur mit kreativen
Lösungen gemeistert werden können,
sind der Motor jeder Innovation und je-
des neuen Produktes. Wer als Unter-
nehmer viele Wege und Umwege kennt,
viel kreatives Potenzial besitzt und im-
mer noch einen Weg da weiß, wo ande-
re schon kapituliert haben, der gewinnt
und wirkt anziehend. Wichtig dafür: der
Blick über den Tellerrand. Kreativität ist
keine Gottesgabe, sondern lässt sich ler-
nen. Inspirationen kommen aus anderen
Branchen, aus permanenten Fortbil-
dungen und der Summe der eigenen
Erfahrungen. Es lohnt sich, Dinge ein-
fach zu versuchen und an sich und seine
Kreativität zu glauben.
Empathie
Wer andere Menschen versteht, der
kann auch ihre Bedürfnisse stillen. Das
gilt nicht nur für Kunden, sondern auch
für Mitarbeiter, Lieferanten und Partner.
Den Menschen hinter der Leistung zu
sehen und den Wert hinter der eigentli-
chen Funktion macht Unternehmer er-
folgreich. Am Ende werden Geschäfte
immer zwischen Menschen gemacht.
Diese Grundeinstellung bedeutet nicht,
dass nicht auch öfter mal harte Ent-
scheidungen zu treffen sind, Einschnitte
erforderlich werden oder man sich von
Menschen und deren Ideen trennen
muss. Aber es ist erforderlich, sich selbst
und andere zu verstehen, um diese
Entscheidungen auch valide treffen und
wertschätzend kommunizieren zu kön-
nen. Empathie ist kein Luxus, macht
Unternehmer nicht „weich“, sondern ver-
hilft ihnen zu den wesentlichen Ein-
schätzungen, um die richtigen Weichen
stellen zu können. Nur wer Menschen
wirklich versteht, kann mit ihnen erfolg-
reich etwas aufbauen und ihnen ge-
recht werden – eine tägliche Notwen-
digkeit in jedem Business.
Anstand
Die sogenannten Tugenden des ehrba-
ren Kaufmanns haben glücklicherweise