Unternehmertum
6
Foto: rangizzz/fotolia
Knapp 90 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland sind der Meinung, dass die
neue digitale Arbeitswelt mit den bestehenden Strukturen des eigenen
Unternehmens nicht zu meistern ist. Knapp 60 Prozent fordern, das starre
Hierarchiedenken abzulösen. Gut jeder Vierte stellt sogar die traditionelle Rolle
der Führungskräfte grundsätzlich in Frage. Das sind Ergebnisse der Studie
„Digitale Agenda 2020 – Human Resources“ von CSC. Dazu wurden 1.000 voll-
zeitbeschäftigte Arbeitnehmer in Deutschland befragt.
Arbeitnehmer zeigen
Chef-Allüren die rote Karte
Die neue digitale Arbeitswelt fordert
aus Arbeitnehmersicht grundlegend
neue Weichenstellungen für die Zusam-
menarbeit der gesamten Belegschaft.
Als wichtige Erfolgsfaktoren der Arbeit
4.0 sehen die Befragten flexiblere
Arbeitsstrukturen. Im Rahmen fester
Hierarchien, die in klassisch geführten
Häusern die Chef-Rolle prägen, sollte
eine digitale Unternehmenskultur mehr
Spielräume für die Mitarbeiter schaffen.
„Dominante Chefs sollten darauf ach-
ten, künftig aus ihrer Expertise heraus
integrierend zu wirken. Ein stärker mo-
derierender Ansatz bei der Teamfüh-
rung ist entscheidend, um gute Kompro-
misse zu erzielen“, sagt Claus Schüne-
mann, Vorsitzender der Geschäfts-
führung von CSC in Deutschland.
In diesem Kontext ist für die Mehrheit
der Arbeitnehmer beispielsweise wich-
tig, künftig das enge Korsett von Ab-
teilungsgrenzen aufzulösen (58 Pro-
zent). Darüber hinaus halten die
Beschäftigten ein Arbeitsumfeld 4.0 für
erfolgversprechend, in dem Innovation
gezielt gefördert (67 Prozent) und die
Mitarbeiter für kreative Leistungen aus-
drücklich belohnt werden (63 Prozent).
Dabei sollte der Fokus auf die Entwick-
lung sozialer Interaktion von Mitar-
beitern – also Soft Skills – gelegt wer-
den, um Teamarbeit verschiedener
Fachbereiche im Unternehmen zu för-
dern. Das halten 57 Prozent der Arbeit-
nehmer für einen wichtigen Erfolgs-
faktor der Zukunft.
Einen strukturellen Umbau wünschen
sich die Arbeitnehmer zudem für die be-
triebliche Weiterbildung. Jeder Zweite
hält ein Ende der traditionellen HR-
Verwaltung für notwendig, die pauscha-
le Schulungskonzepte ohne Rücksicht
auf den individuellen Bedarf des einzel-
nen Mitarbeiters anbietet. So sollten
Aus- und Weiterbildungsangebote künf-
tig in der aktuellen Problemsituation
konkrete Lösungsangebote liefern, die
sich in der Praxis bewährt haben (65
Prozent). Beim aktuellen Angebot, die
digitale Transformation zu gestalten,
sieht die Mehrheit der Befragten im ei-
genen Unternehmen noch viel Luft
nach oben. Rund zwei Drittel bewerten
insbesondere die Aus- und Weiterbil-
dung– als Schlüssel einer erfolgreichen
Digitalisierungsstrategie – nur mit der
Schulnote befriedigend oder schlechter.
„Die Ergebnisse unserer Arbeit 4.0-
Umfrage führen deutlich vor Augen,
dass es bei der Weichenstellung für
Weiterbildung und strukturelle Anpas-
sung in den Unternehmen noch Haus-
aufgaben zu erledigen gilt“, sagt Claus
Schünemann, Vorsitzender der Ge-
schäftsführung von CSC in Deutschland.
„Zu diesem Zweck unterstützt CSC die
Unternehmen beim digitalen Transfer
mit einer Next-Generation HR-Platt-
form. Diese HR-Lösung ermöglicht den
individuellen und systematischen Er-
werb sozialer Kompetenzen und beglei-
tet jeden Mitarbeiter mit Fokus auf sein
ganz persönliches Profil.“ (em/tl)